Der steinige Weg zum Gipfel des Vulkans.

Atemberaubender Nationalpark Cotopaxi

Ein Reisebericht von Quito bis zur Besteigung des Vulkans Cotopaxi

Ecuador ist ein wunderschönes Land und hat alles zu bieten – von atemberaubenden Berglandschaften und heißen Quellen über wunderschöne Pazifik Strände. Kein Wunder, dass wir uns auf unserer einwöchigen und somit zeitlich wirklich kurz bemessenen Tour so viel wie nur möglich anschauen wollten. Und tatsächlich hat dies besser funktioniert als gedacht. Um zu erfahren, wie das Reisen dort ohne angemietetes Auto  funktioniert, klingt euch gerne zu unserem Blogbeitrag dazu. Hier soll es aber über unsere wirklich abenteuerliche Reise zum Vulkan Cotopaxi gehen. Mystische Vulkane, atemberaubende Lagunen und eine unglaubliche Artenvielfalt. Willkommen im Nationalpark Cotopaxi, in dem euch zahlreiche Abenteuer erwarten!

Von Quito zum Nationalpark Cotopaxi

Ausgesetzt an der Autobahn

Gestartet sind wir von unserem Hostel in Quito, der Hauptstadt von Ecuador. Von dort aus sind wir mit einem Taxi zuerst zum Terminal Terrestre Quitumbe gefahren. Von hier aus gibt es einige Busverbindungen, die dich für umgerechnet 4 – 12 Dollar direkt zum Nationalpark bringen. Die Fahrt dauerte ca. 1h 40 min und wir wurden, zu unserer Überraschung, direkt vor den Toren des Nationalparks ausgesetzt… Also fast…um genauer zu sein, hat der Bus direkt an der Autobahn angehalten und uns dort rausgelassen, sodass wir noch ein paar Meter zu Fuß laufen mussten. Klingt komisch, ist aber, unserer Erfahrung nach, dort Gang und Gebe.

Sehenswürdigkeiten im Nationalpark Cotopaxi

Leider hatte uns vorher keiner vorgewarnt, wie weitläufig der Nationalpark eigentlich ist, und dass sich der Eingang noch nicht mal im Ansatz in der Nähe vom Vulkan befindet. Dies war den Einheimischen jedoch durchaus bewusst. Am Eingang angekommen, wurde uns direkt das Angebot gemacht, dass man uns für 20 Dollar pro Person mit dem Auto zu allen Sehenswürdigkeiten des Parkes fährt. Dieses Angebot haben wir glücklicherweise angenommen, denn dadurch konnten wir unglaublich viel über das Leben im und um den Park herum erfahren. Außerdem konnten wir so ohne das Gewicht unserer Rucksäcke den Park bestaunen und diese waren zusätzlich vor dem später einsetzenden Regen geschützt. Aus diesem Grund können wir nur empfehlen, diese Leistungen in Anspruch zu nehmen. 

Kleiner Neben-Fact: Wir haben im Nachhinein mal die Preise etwas verglichen und sind damit wirklich um einiges günstiger gefahren, als wenn wir für  eines der Tourangebote größerer Agenturen bezahlt hätten. Der Eintritt in den Park an sich ist übrigens kostenlos. Außerdem haben wir uns wohler mit dem Gedanken gefühlt, die Menschen vor Ort finanziell zu unterstützen und wir mussten uns die Sehenswürdigkeiten nicht mit einem Bus voller Menschen teilen.

Ganz wichtig ist hier jedoch: Ihr müsst euch trotzdem am Parkeintritt registrieren und benötigt deshalb dringend euren Personalausweis!

Parkmuseum und Shop

Ein weiterer Grund für den Personalausweis ist auch das kleine Museum des Parkes (ebenfalls keine Eintrittskarten), welches ebenfalls einen kleinen Shop beinhaltet. Hier könnt ihr nämlich einen Stempel für euren Reisepass bekommen. Im Shop konnten wir uns des Weiteren mit einer angemessenen Kleidung ausstatten. Da unser Trip zum Vulkan sehr kurzfristig war, hatten wir leider nicht genug warme Kleidung dabei. Mein Lieblings-Andenken an die Reise ist und bleibt seither mein Woll-Pulli aus ecuadorianischer Alpaka-Wolle. Pro-Tipp: Obwohl es sich hierbei um einen echt gemütlichen und rustikalen Shop gehandelt hat, konnte man dort sogar mit Kreditkarte bezahlen. Unser Fahrer hat während unseres Einkaufes zuverlässig draußen gewartet.

Wanderung um die Laguna Limpíopungo – Vorbereitung auf den Aufstieg zum Vulkan

Der Weg um die Laguna Limpíopungo

Von dortaus ging es direkt weiter zur Laguna Limpíopungo. Unser Guide hat uns wärmstens empfohlen, einmal um die Lagune zu laufen, bevor wir uns an den Aufstieg des Vulkans wagen. Grund dafür war, dass wir uns langsam an die Höhenluft und die ansteigende Kälte gewöhnen sollten. Dabei kann man zwischen zwei Wegen entscheiden. Entweder man geht die große Runde, welche ungefähr 3,5 km lang ist, oder man geht einen etwas kürzeren Weg mit einer eher inoffiziellen Abkürzung. Die Laguna lag auf 3860 Höhenmetern und wir haben hier schon langsam gemerkt, dass es einem schon hier schwerer fiel, Luft zu bekommen. Trotzdem war die Wanderung schön und das Treiben rund um die Laguna unglaublich toll zu beobachten.

Aufstieg zum Refugio José Rivas, auf 4864 Höhe des Vulkans

Mystische Vulkane prägen die Natur.

Von dort aus ging es weiter zum Cotopaxi, bei dem uns der Aufstieg zum Refugio José Rivas auf 4.864 Meter bevorstand. Von unserem Guide durften wir auf der Fahrt unglaublich viel Wissenswertes zum Vulkan erfahren. Besonders interessant waren für uns die Sicherheitsvorkehrungen, welche im Falle eines Ausbruches des Vulkans den gröbsten Schaden verhindern sollten. Unglaublich wichtig, im Anbetracht der Landschaft, welche sichtbar durch die vorangegangenen Ausbrüche geformt wurde. Neben den überall an der Straße stehenden Messanzeigen der Vulkanaktivität, wurden auch (sehr holprige) Straßen errichtet, die im Ernstfall außerhalb des Krisengebietes führen sollen.

Der Aufstieg zum Refugio scheint zwar nicht weit, kann jedoch sehr anstrengend sein und dauert zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Gerade wenn man sich nicht ausreichend Zeit genommen hat, um sich an die Höhenmeter zu gewöhnen, kann der durchaus auch steile Weg einem zu schaffen machen. Während unseres Aufstieges hat es zusätzlich angefangen zu regnen und zu hageln. Unsere gute Stimmung konnte jedoch nicht vergehen und oben angekommen haben wir die Gelegenheit genutzt und uns im Refugio etwas Warmes zu trinken gegönnt. Neben diversen Snacks werden hier auch Wasser, Kaffee, Kakao aber auch Coca-Tee angeboten. Hierbei würde ich jedem, der für den Vulkan ebenfalls nur eine Tagestour einplant, den Coca-Tee empfehlen. Dieser hilft nachweislich gegen die Auswirkungen des Höhenunterschiedes und kann deshalb Kopfschmerzen vorbeugen. Ich konnte leider der heißen Schokolade nicht widerstehen und hatte am Schluss tatsächlich im Gegensatz zu meiner Freundin mit Kopfschmerzen zu kämpfen. 

An alle Baden-Württemberg Fans: Natürlich wurden wir im Refugio auch erstmal von einem der gelben Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Baden-Württemberg-Stickern begrüßt. Schön.

Aufstieg zum Refugio José Rivas, auf 4864 Höhe des Vulkans

Beim Abstieg wurden wir später mit unglaublichen Aussichten und Sonnenschein belohnt. Beim Parkplatz angekommen, wurden wir von unserem Guide wieder zur Autobahn gefahren. Zu diesem Zeitpunkt hat es tatsächlich schon wieder geregnet und diesmal waren wir nicht die Einzigen, die wie bestellt und nicht abgeholt an der Autobahn warteten. Eine halbe Stunde später wurden wir schließlich von einem total überfüllten Bus eingesammelt und es ging wieder zurück zum Hostel.

Unser Fazit

Schild Refugio José Rivas

Dieser Ausflug ist bis heute eines unserer Highlights der gesamten Reise. Wir würden dieses Erlebnis jedem immer und immer wieder empfehlen und ans Herz legen. 


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